Rasgueo (die ikonische Flamenco-Schlagtechnik) ist ein in Berlin ansässiges Ensemble mit einem faszinierenden Fusionskonzept! Sie verschmelzen die emotionale Tiefe des Flamenco mit Jazzimprovisationen und repräsentieren die florierende interkulturelle Jazzszene Berlins, wobei der Schwerpunkt auf Innovation liegt.

Gründer, Bandleader und Schlüsselfigur ist Nikos Tsiachris, auch Gründer der „Flamenco Jazz Masters“ und Kurator der Flamenco-Konzertreihe „My Spanish Heart“ von B-Flat. Seine Arbeit betont die universelle Sprache des Flamenco, angereichert durch multikulturelle Einflüsse.

Co-Pilot und Mitbegründer Martin (Ludwig) Auer ist ein vielseitiger Jazztrompeter und unermüdlicher Produzent. Als festes Mitglied der SWR Bigband verewigte er seinen Namen 2023 auf einem Grammy und erhielt im selben Jahr den Deutschen Jazzpreis in der Kategorie „Radioproduktion des Jahres“. 

Martin Lillich ist als Solist und Sideman ein fester Bestandteil der Berliner und deutschen Jazzszene. Von 1995 bis 2005 war er Dozent an der Jazzakademie Hans Eisler. Ab 2003 war er für mehrere Jahre Bandleader von Pompduck & Circumstance.

Cristian Betancourt ist ein klassisch ausgebildeter Schlagzeuger mit Studium an der Universität der Künste Berlin (Pauken, Marimba, Schlagzeug). Er tritt mit mehreren Orchestern als Gastmusiker oder Solist auf, zusätzlich zu seinen Auftritten mit den Quintetten „Los Pitutos“ und „Flamenco Jazz Masters“. 










Jazz Flamenco aus Berlin: Neue Aufnahmen des Quartetts Rasgueo aus dem rbb-Studio



Von Ulf Drechsel

Der Flamenco ist in Andalusien beheimatet und gilt in Spanien als die traditionelle Musik des Landes schlechthin. Nikos Tsiachris ist Grieche und spielt Flamenco-Gitarre, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Dabei studierte er in seiner Heimat zunächst klassische Gitarre, ehe er zum Studium nach Spanien ging und durch seinen Lehrer mit dem Flamenco-Bazillus infiziert wurde.


Inzwischen lebt Tsiachris seit rund 13 Jahren in Berlin. Als “rasgueos” wird eine bestimmte Flamenco-Gitarren-Anschlagtechnik der rechten Hand bezeichnet. Dies wiederum führte zum Namen des Quartetts Rasgueo. Zuvor spielten Nikos Tsiachris und der Bassist Martin Lillich im Duo. Dann kam der Trompeter Martin Auer hinzu und schließlich komplettierte der aus Uruguay stammende Schlagzeuger Diego Piñera 2012 die Band.
2015 erschien das erste Album von Rasgueo: “Waterfall”. Im Sommer 2017 entstanden im rbb-Studio die Aufnahmen für das zweite Album. Im ARD-Radiofestival Jazz gibt es die ersten Höreindrücke.


Quartett Rasgueo












Schillernde Musik in den Farben des Flamencos, des Jazz und der World Music


Von Galileo Music 

Dass Flamenco und Jazz eine wunderbare Symbiose eingehen können, bewies schon Miles Davis’ Album „Sketches of Spain“. Wie fruchtbar diese Mischung immer noch ist und welche Weiterentwicklung sie vollzogen hat, hört man an der Berliner Band Rasgueo. Feinfühlig gehen die vier Musiker mit den Elementen der der verschiedenen Stilrichtungen um und erschaffen Klangbilder, die Flamenco, Jazz und World Music auf wunderbare Weise verbinden.


Leader und Gründer der Band ist der griechische Gitarrist Nikos Tsiachris. Als es den Griechen wegen der Liebe nach Deutschland verschlug, lernte er im Rahmen eines Flamenco-Projekts den Bassisten Martin Lillich kennen. Es gelang ihm, Lillich für den Flamenco zu begeistern, so dass die beiden Musiker fortan als Duo auftraten. Die Idee der Erweiterung um eine Trompete hatte Tsiachris eigentlich schon vor fünfzehn Jahren als er Vicente Amigos zweites Album „Vivencias Imaginadas“ hörte. Die Begegnung mit dem Jazztrompeter, Martin Auer kam daher sehr gelegen. Auch dieser war gleich nach der ersten Session mit dem Duo Feuer und Flamme für das Projekt. Zur rhythmischen Ergänzung vervollständigte der virtuose uruguayische Schlagzeuger Diego Piñera das Trio. Seit 2012 besteht das Quartett in der heutigen Besetzung.


Rasgueos Kompositionen entstehen meist aus vielen verschiedenen musikalischen Ideen Tsiachris‘, der das Komponieren mit dem Zusammensetzen eines Puzzles vergleicht oder dem Malen eines Bildes. Steht ein solches Bild in seinen Grundzügen, stellt er es der Band vor. Durch Feedback und Veränderungsvorschläge der anderen Bandmitglieder entstehen musikalische Bilder, die die Zeichenkraft aller Musiker tragen.